3. Hauptgeschichte: Tödliche Magie
6. Abschnitt



100. Winter, 9. Mondzyklus, dreiviertel des Mondes (abnehmend)

1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Ethan dachte kurz angestrengt nach, was sollte er dem Elfen erzählen? Diese Frage brannte sich in seinen Kopf und er blieb für wenige Augenblicke stumm, dann fasste er sich. Vielleicht war die Wahrheit gar nicht verkehrt.
"Ich bin der Sohn einfacher Menschen, Händler, aus dem Süden, weit über das große Meer. Dort liegt meine Heimat. Eine Welt voller Wälder, hoher Gebirge, reißenden Flüssen, ertragreiche Felder. Für mich ein Paradies. Und dort liegt auch meine Heimatstadt: Galata. Die Stadt der tausend Goldkuppeln, sie liegt in einem malerischen Delta, errichtet auf hunderten und aber hunderten Inseln und Lagunen, Straßen voller Paläste, gewaltigen Schlössern, Märkte und Alleen, Menschen und Tiere aus aller herren Ländern bewohnen die Gassen und Straßen. Die Luft ist erfüllt mit den magischsten Gerüchen, Zimt, Pfeffer, Oregano. Gaukler und Straßenkünstler mischen sich unter die Menge, führen Tricks auf, so wie ihre heut Abend. Und über allem thront der Kaiserliche Palast und der Senat, Sitz des Kaisers und der Stimmen des Volkes. Mauern und Türme die sich hoch in den Himmel erstrecken, Wimpel und Flaggen wehen jeden Tag im Wind und preisen die Herrlichkeit der Stadt.."
Er schluckte merklich und spürte wie er Heimweh bekam, seine Lippen sogen noch einmal an der Pfeife. "Doch in ihrer ganzen Fantastigkeit fehlt ihr etwas. Etwas Mystisches, etwas...etwas Prachtvolles, etwas, das einst verloren ward." Er blickte den Elfen scharf an. "Was ihr dort gemacht habt, auf dem Platz, diese... Magie...Zauberei. Ich habe so etwas noch nie gesehen und seit heute weis ich etwas bestimmtes sicher: die Scharlatane auf den Straßen Galatas sind Scharlatane, doch die Magie, sie gibt es noch. Sie ist nur entschwunden aus unseren Köpfen gesogen. Und deshalb bin ich nach Mühlberg gereist...

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6. Abschnitt



100. Winter, 9. Mondzyklus, dreiviertel des Mondes (abnehmend)

1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Ethan merkte wie ihm die Situation langsam entglitt. Der Elf wollte abhauen, zögerte aber kurz und flüsterte seinem Feuervögel etwas zu, der nach einem kurzen Blickkontakt in den Nachthimmel schoss. Er dachte angestrengt nach. Sollte er den Elfen festhalten? Ihn festsetzen? Entführen? Das wollte er alles nicht. Die Erzählungen des Elfenjungen hatten etwas in seinem Inneren bewegt. Er erinnerte ihn an sich selber. Und vielleicht war sein kleiner Junge auch so. Er wusste es nicht genau.
Und wäre Aelirenn sich langsam erhob und schließlich seine Hand dem Soldaten hinstreckte, fasste er einen Entschluss. Pflichtgefühl siegte, sein Kaiser hatte einen Befehl gegeben und er würde folgen, so wie tausend andere Offiziere und hunderttausen Soldaten den Befehlen ihres Führers gehorchen würde. Er zog sich ein dem schmalen Arm des Elfen hoch und donnerte ihn mit halber Kraft die Faust gegen die Schläfe.
Aelirenn viel wie ein nasser Sack zu Boden und Ethan drehte seine Kopf in jede Richtung. Kein Laut oder verdächtiges Geräusch war zu hören und mit einem Keuschen hob er sich den Körper des Elfen über die Schulter, den zweiten innerhalb eines Tag, fast musste er über dieses Sachverhalt grinsen. Er Pfiff zweimal laut auf und sofort kamen im Ducos und Pherson von Weg her entgegen.
"Hat alles geklappt.." flüsterte Ducos, wurde aber von Ethan mit einer wilden Handbewegung richtiggestellt. "Schnauze, wir suchen uns jetzt eine ruhige Stelle und dan reden wir mit dem... Klar..." schnauzte er leise und die beiden Soldaten schloßen sich ihrem Offizier an, der nun in einem Seitenweg des Rosengartens verschwand...

Fortsetzung ihm Bereich: Rosengarten

von hier

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3. Abschnitt

100. Winter, 9. Mondzyklus, dreiviertel des Mondes (abnehmend)

1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Giovanni folgte dem Vogel bis zum Marktplatz. Dort stoppte er und sah sich um. Aelirenn war nicht zu sehen. Giovanni rief leise nach seinem Freund, doch erhielt keine Antwort. Er fröstelte und hatte ein seltsames Gefühl in seiner Bauchgegend. Ein Schrei ertönte. Sofort liefen Giovanni und auch der Phönixadler in die Richtung aus der der Schrei kam.

Ethan, Aerilenn und Giovanni kommen aus dem Bereich: Rosengarten

3. Hauptgeschichte: Tödliche Magie
6. Abschnitt



100. Winter, 9. Mondzyklus, dreiviertel des Mondes (abnehmend)

1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Die Gruppe hastete aus dem Rosengarten, mit dem schnelle Keuchen des Arztes voran. Mehrer Schaulustige die wohl von dem Schuss geweckt worden waren, streckten neugierig ihre Köpfe aus Fenster und Türöffnungen. Als die ersten die beiden leblosen Körper der Schausteller bemerkten, keuchten sie auf. Eine Frau schrie lauthals auf und Fußgänger auf dem Bürgersteig hielten an. Aufgerissene Augen ruhten nun auf der Gruppe und Ethan stöhnte laut auf. Einen Tumult war das letzte was er wollte und er überholte den Arzt mit schnellen Schritten. "Es ist nicht wo nach es aussieht..." rief er in Richtung der Häuserzeile, auch wenn ihm klar war diese Aussage eher das Gegenteil hervorrufen würde. "Die sind beide besoffen..." hackte er nach. Ein recht dicker Fußgänger stellte sich Ethan in den Weg und dieser stoppte.
"Mein Herr, wenn ich das richtig sehe tragt ihr da gerade unseren Feuermagier...?" keifte der Mann und blickte Ethan aus kalten, grauen Augen an, seine Hände hatten sich zu Fäusten geballt.
"Ähm.. ja..." versuchte Ethan in zu beschwichtigen, aber da hatte der Mann schon seine Faust erhob, zeigte mit seiner anderen Hand auf die kleine Gruppe. "DIE HABEN UNSEREN ELFEN UUND DEN FEUERMAGIER..." schrie er lauthals in Richtung der Fußgänger und Passanten, die sich, trotz der späten Stunde, noch auf der Straße versammelt hatten. Es kam Bewegung in die Menge, Männer und Frauen starrten Ethan an, musterten LeBoq und Ducos die die beiden Körper trugen. "Ja, das sind sie.." entwich es einem Jungen und er zeigte mit dem Finger auf LeBoq: "Ich erkenne ihn an seinen Haaren und... " er stockte, knallte seinem Nebenmann den Ellbogen in die Seite. "ICH GLAUBE ER IST TOT...." seine Stimme schnellte mehrere Oktaven in die Höhe und Ethan handelte.
Die Menge grämelte, entgeisterte Gesichter folgten der Gruppe, wechselten Blicke zwischen den beiden Körpern, Ethan sprintete auf den dicken Aufrührer zu und packte ihm am Nacken.. "LOS, BEWEGUNG..." bellte er nach hinten und drückte den Mann zu Seite.
"TOT, ER IST TOT..." die Rufe wurden lauter als die anderen Männer Ethan passierten und die Strasse hochhasteten. Als Ethan sich sicher war das er zwischen der Menge und seinen Leuten war, lies er den Dicken los und schubste ihn in die Menge die sich ihm gefährlich näherte.
"HIER IST NIEMAND TOT, IHT VERDAMMTEN IDIOTEN.." schrie Ethan über die lauten Todes-Rufe der Menge hinweg, doch es schien als über hörte ihn jeder. Er wich zurück, dann drehte er sich um und folgte seinen Männern.

Die Gruppe rannte nun mehr als das sie lief, Ducos und LeBoq ächteten unter ihrer Last, beide waren schwer beladen und strauchelten oft, der Arzt hatte sich hinter die beiden geklemmt, sein Gesicht war nun fast so weiß wie das von Aelirenn. Ethan und Pherson bildeten das Schlußlicht,sie waren gleichauf und suchten ab und an den Sichtkontakt nach hinten. Eine Menge, oder besser eine Meute, war ihnen auf den Fersen. Männer, Frauen, sogar ein paar Kinder verfolgten sie, ihre Rufe schallten über die Straße, Fensterläden wurden geöffnet, Besoffene traten auf die Straße, alle beobachteten entgeistert die seltsame Verfolgungsjagd. Die meisten schlossen sich den Verfolgern an, als sie hörten WER dort weggetragen wurde. Sie passierten die Marktplatz, hasteten durch Gassen und enge Straßenwindungen, aber die Menge schien nicht zu verschwinden, mehr noch, sie wurde immer größer und lauter.
Als LeBoq die lange Front einer Häuserzeile entlanglief, blieb er plötzlich stehen, vor ihm, aus dem Schatten einer Tür war ein man getreten, wohl um sich zu erleichtern, die Frisur des Mannes war verwuschelt, der Wams unordentlich, aber LeBoq sah die Epauletten und das Bandelier. "Welche Abteilung, Soldat.." blaffte er kurz auf und fast mechanisch ging der Soldat in Habtachtstellung, seine schweren Stiefel knallten zusammen und er suchte die Strasse ab, fieberhaft nach der Quelle des Befehls suchend. "Chasseur Pierre D'Mont, 78. Jägerabteilung, 3. Kompanie.." brachte er schwer fällig heraus, er hatte schon ein paar Becherchen genossen, dann entdeckte er LeBoq mit Aelirenns Körper über der Schulter. "Sir, ich haabee Ausgaaang bekommenn.." brabbelte er schnell, wurde aber von einer Stimme hinter LeBqo unterbrochen. "welcher Idiot ist da stehen geblieben, die Meute ist fast 100 Meter entfernt..." blaffte Ethan und sprintete nach vorne an Ducos und dem Arzt vorbei. Er sah erst LeBoq, die Tavernentür, dann D'Mont. Dieser wurde Kreidebleich als er seinen kommandierenden Kommandanten sah und salutierte. "Sir, iccch haabe Auushaaang..." wollte er sich gerade verteidigen, als Ethan an ihn vorbei trat und in die Taverne brülle. "KOMMT SOFORT AUS DER TAVERNE RAUS; IHR VERSOFFENEN HUNDE..." und binnen Sekunden trampelten 7 weitere Soldaten, allesamt Chasseure mit ihren schweren Hirschfängern an der Flanke und dem klobigen Radschlossgewehr über der Schulter, ins Freie. Ein Sergent war dabei, seine Wangen waren auch gerötet und er stellte sich ebenfalls stramm. "Sir, ich habe den Befehl erhalten das..."
Ethan unterbrach ihm mit einer Handbewegung und zeigte hinter sich, die Menge näherte sich im Marschschritt, Buh-Rufe wurden lauter, die Hände gereckt donnerten sie wie eine Lawine auf den Taverneneingang zu. Seine Augen weiteten sich und sofort pulsierte Adrenalin durch seine Wehnen. "ACHTUNG IHR FAULEN HUNDE.!" keifte er seine Männer an und diese, ebenfalls von der Drohenden Gefahr, wenigstens teilweise geweckt, stellten sich vor Ethan, Duvcos, Pherson und den Arzt.
"PRÈSENTÈ... brüllte er und sieben Gewehrläufe hoben sich in Richtung der Menge. Schlitternd blieben die Ersten stehen, starrten verwirrt und verunsichert auf die neue Bedrohung vor ihnen. Mehrer Gewehrläufe zitterten, Ethan wusste nicht mal ob die Dinger geladen waren aber er war erst einmal froh das die Menge stehen geblieben war.
"LAASST UNS DURCH, SIE HABEN IHN GETÖTEN..." skandierte ein Mann ein und die ganze Menge folgte ihm, die Rufe verwirrten den Chasseur-Sergent nun vollends und er blickte hilfesuchend zu Ethan. Dieser wies Ducos und LeBoq an, die Taverne zu betreten, dann wies er auf Pherson und den Sergent, die beide sofort an ihn herantraten.
"Sergent Peron... Sir" antowortete der Sergent als ihn Ethan fragend musterte, dieser nickte und zeigte auf die Menge, die gerade damit beschäftigt war die kleine Schützenlinie mit Müll, alter Kleidung und Flaschen zu bewerfen. "Sergent, sie halten sich an Lieutenant Pherson, er übernimmt das Kommando, machen sie der Menge Angst, zeigen sie die Muskeln, Keine Ahnung, Sorgen sie nur dafür das sie uns erstmal in Ruhe lassen... Klar?! Der Sergent blickte ihn weiter entgeistert an, nickte aber. "Aber...also..." stammelte er und wurde harsch unterbrochen. "Wenn sie feuern und einer der Leute umbringen, werde ich sie, falls wir das hier überlegen, persönlich füsilieren lassen..." blaffte er den Sergent an und wieder nickte dieser.
Ethan blickte noch einmal die wütende Menge an, die gesamte Strasse war voll von Menschen, Fenster waren Sperrangelweit offen, Fackelschein erhellte den Weg, und schritt dann schnell in durch die Tür, in die Taverne.

Der kleine Schankraum war mit Menschen gefüllt, Ducos und Leboq hatten Giovanni und Aelirenn auf zwei Tische gebettet. Der Arzt hatte sich über den schlanken Elfen gebeugt und betastete seinen Arm. Der Wirt und seine Frau, mehrere Gäste und ein paar Bedienungen, drängten sich in den Hinterteil des Raumes, die Gesichter rot vor Angst, Ducos stand vor ihnen und bewachte sie, er hatte seine, leere, Radschlosspistole gezückt und zeigte mit dem Lauf auf die Stirn des Wirtes. LeBoq stand an einem der Fenster und hielt einen kurzen Karabiner in der Hand. "Meint ihr der Sergent und Pherson schaffen das die Menge auf zuhalten.." brüllte er über den Lärm von draußen und Ethan zuckte mit den Achseln, sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. "Ich habe keine Ahnung hoffen wir einfach mal..." Er blickte zum Arzt und enteckte zwei weitere Gäste die nicht im Hinterteil des Raumes standen, der eine hatte sich neben dem Arzt über Aelirenn gebeugt und der andere beobachtete eine Hintertür, die wohl aus der Taverne in einen Hinterhof führte. Ethan trat an den Mann heran und dieser drehte sich um und salutierte, sein gepflegter Schnauzer wippte entspannt und die Ohrringe in seine Läppchen klimperten leise.
"Mon Général, schon sie hier zu sehen..." Ethan atmete tief aus, Garde-Kavallerie-Colonel Montcalm nickte ihm freundlich zu. "Diese verdammten Idioten haben noch nischt diese Tür bemerkt, Mon Général..." sagte er und zeigte auf die Hintertür. "Hmm, da kommt mir doch glatt eine Idee.." murmelte Ethan und Montcalm grinste auf. "Isch glaube wir haben da die gleische, Mon Général, darf isch vorschlagen einen Boten zu schicken, sollte es zu einem Kampf, kommen, dann haben wir vielleischt Rückendeckung aus dem Lager..." Er zeigte auf dem Mann neben dem Arzt. "Mon Ami, Justin, wird sisch mit Freude dafür eintragen..." Justin hob den Kopf und nickte Ethan kurz zu. "Jawohl, Mon Général." Ethan nickte und winke Justin heran. "Gut, ihr haut ab, findet einen Weg zurück ins Lager, sagt jedem telerischen Soldaten auf dem Weg bescheid das er sich dort zu melden hat, ich will Verstärkung hier haben, KEINE ESKALATION..." Er betonnte die letzen Wort und blickte Böse drein. "Ich möchte kein Massaker in der Stadt, keine Toten, wird hier jemand erschossen oder erstochen, werde ich den Soldaten der dafür verantwortlich ist mit Freuden vierteilen..." zischte er und Justin nickte, sein Lächeln war verschwunden und er guckte nun ernst drein, ihm war die Wichtigkeit seiner Mission bewusst. Ethan entließ ihn mit einem Nicken und er verschwand durch die Hintertür.
Als Er und Montcalm zu Aerilenn und dem Arzt traten, kramte dieser gerade in seiner Tasche rum. "Dit is ne scheeße, der Blutverlust macht mir jehörige Sorjen, der wird mir heer enfach verbluden..." jammerte er laut auf und hielt sich den Kopf. "Dann müsst ihr die Verblutung stoppen..." befahl Ethan und sein Blick wurde Finster. "Ja, dit wes ick och, Herr Oberstkohortenmesta, aba wie. Ick hab keen Plan warum der Blut verliert.. dit is mir schleeehaft..." motze er Ethan an und sein Gesicht wurde genauso finster, seine Augen leuchteten Böse und er zischte wütend in die Richtung der Fenster. "Und die Idioten da draußen, dit is ja schlimma als am Carneval, dit jet soi net. Wat soll ick machen... wo verlieert der den Bluud...." Plötzlich stellten sich seine Haare auf und er wurde still, in seine Augen kamen wieder Farbe und seine Lippen verzogen sich. "Ick gloob, mich trit da nen Pferd, dit isses..." Er zeigte auf den Tisch mit Giovanni. "Der Elf hat wat von na Seelenverwandschaft jesprochen, ick hoffe enfach dat das sich och of Körperflüssigkeeten auswirkt. Schibt denn ma bidde ran..." blaffte er Ethan und Montcalm an und diese legeten den Körper von Giovanni neben Aelirenn. Der Arzt zog eine Spritze und ein kleines Bündel mit Schläuchen aus der Tasche, dazu kamen ein Blasebalg, ein Trichter und ein Skalpell. Ethan starrte ihn entgeistert an als das letzte Instrument, eine kleine zwei-Liter Flasche Schnaps, auf den Tisch lag.
"Was macht ihr da...?" fragte er panisch und der Arzt der die Flasche schon angesetzt hatte, winkte schnell mit der Hand. Er rülpste Laut und schüttete den Inhalt der Flasche auf den rechten Arm von Aelirenn, langte mit der Hand nach Giovannis Linken Arm und zog die beiden Körper nah beieinander. "Ick tausche dat Blut von deeenen, hab ick mal bee ener Sitzung von Pfroffesoor Docktor Muuuller jesseehn... Gloob ick.." nuschelte der Arzt, mit der einen Hand griff er nach dem Skalpell, mit der anderen führte er noch mal die Flasche an seine Lippen. "Basiert uuf dem glooben an die Miasmen der Körpa. Dit Blud ist ja wichtig, und deswejen, weil ick hoffe das das Blut von unserem Freeend hier.." er wies mit dem Skalpell auf Giovanni. "Mit dem von dem Elffeen ubaeinstimt, werd ick die einfach tooschen. " Er nickte wissentlich und setzte einen ersten Schnitt...

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6. Abschnitt



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1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Die scharfe Klinge des Skalpells glitt über die Haut, schnitt durch die ersten Hautebenen wie durch Butter. Sofort quoll Blut aus der offenen Wunde, die warme rote Flüssigkeit sprudelte nass und schwer den Arm entlang, hinab auf den Tisch. Der Arzt führte die Klinge weiter, bis etwa ein 5cm großer Schnitt zu tage trat. Er schüttete weiteren Schnaps auf die Wunde und durch Giovannis Körper ging ein Zittern. Ethan tätschelte dem Bewusstlosen die Stirn, hielt ihn aber immer noch fest. Der Arzt begann zu Pfeifen, starrte dabei aber immer wieder wütend zu den Fenstern und dem tobenden Mob draußen. "Dir kannste dir net ossdenken..." zischte er. Er griff sich einer der Schläuche und begann damit in den frischen Schnitt rum zuspielen, weiteres Blut quoll aus der Wunde und Ethan blickte den Arzt entsetzt an. "Was macht ihr da, wenn ihr keine Ahnung davon habt wie ihr einen Schlauch benutzt dann lasst das lieber." Der Arzt hob den Kopf. "Meen Freundchen, ick habe dit schon hundertmal jemacht, also nücht direkt jemacht, aber davon jelesen. Also haltens die Gusch, sonst kann ick och uffhören, und dann is euer Elfenfreund jeschichte... Jawohl..." Ethan klappte seinen Mund zu und verzog die Lippen zu einem grimmigen Lächeln, dann senkte er sarkastisch den Kopf.
Endlich schien es so, das der Arzt eine gute Schlauchpostion gefunden hatte, da stürmte eine Gestalt durch die Tür, mit einem lauten Krachen, lauter als die Meute vor dem Haus, donnerten die beiden Türflügel gegen die Rahmen und der Arzt drehte sich blitzartig rum. "WAT SOLL DEN DER SCHEE? HIER; ICK WILL ARBEETEN..." schrie er den Eindringling, ein weiterer Elf an, und warf in einem raschen Reflex die, noch immer gut gefühlte Schnapsflasche in Richtung des Elfen. Dieser, wohl recht überrascht durch die harsche Begrüßung, klappte seine Augen auf und wurde von der Flasche an der Stirn getroffen. Mit einem Jaulen ging er zu Boden und hielt sich den Kopf.

3. Hauptgeschichte: Tödliche Magie
6. Abschnitt



100. Winter, 9. Mondzyklus, dreiviertel des Mondes (abnehmend)

1. offizieller Tag des Herbstmondfestes


---mitten in der Nacht---

Der Arzt verdreht genervt die Augen. "Jenau, ick steh hir, versuch wat zu operieren und die sind dot, ja ne, is klar..." keifte er den Elfen böse an und schnitt mit dem Skalpell ein Teil des Schlauches an. Kilaé hielt sich weiter die Stirn und blickte verunsichert in Richtung Ethan. Bevor dieser etwas tröstliches Sagen konnte, verstummte das Gebrüll der Meute von draußen. Hufgeklapper war zu hören und dann setzte eine Fanfare ein. Laut und Schrill. Ethan lies den Kopf von Giovanni los und sprang zur Tür. LeBoq trat sofort neben ihm und zusammen starrten sie auf die Straße. Noch immer stand auf der linken Seite die Meute, sie hatte sich auf der gesamten Breite des Weges aufgebaut. Männer, Frauen und Kinder, Händler, Stadtbewohner, Besoffene, alle Möglichen Personen, sie hielten Stöcke, alte Messer und Wurfgegenstände in den Händen. Die Chasseure die vor der Taverne die Schützenlinie gebildet hatten, waren 2 Meter vor dem Tavernenrand zurück gewichen. Alle starrten die Strasse runter, aus deren Richtung schweres Hufgetrappel zu hören war. Die Fanfare hatte aufgehört, setzte aber, sofort als Ethan den Kopf aus der Tür rausstreckte, wieder ein. Um einer Biegung tauchten Reiter auf. Die schweren Plattenpanzer leuchteten im Mondlicht, Lanzen und Wimpel streckten sich in die Höhe. Ein gewaltiger Greif der eine Sonne hielt, wehte leicht im Wind über den Reitern. Die Verstärkung war eingetroffen.

Fast 100 Reiter, gepanzerte Kürrasiere und Carabinieri, ausgerüstet mit Lanze, Pallasch und Karabiner, trabbte an die Taverne an. Die Chasseure jubelten erfreut. Die Reiter senkten ihre Waffen und gingen in einen scharfen Galopp, der Boden donnerte, ein Schlachtruf wurde gebrüllt. Die Meute wich ein paar Meter zurück, Angst und Panik stand in den Augen der Stadtbewohner, mit einer solchen Gefahr hatten sie nicht gerechnet und sie waren froh als die Reitergruppe 20 Meter vor ihnen zu stehen kam. Sie bildeten eine Wand aus Fleisch und Stahl, einige der Kürrasiere ritten schwere Etera-Hengste, diese alleine wogen fast 900kg und mit Reiter und Panzerung kam das Gespann auf fast eine ganze Tonne, ein beeindruckendes Bild der Macht und militärischen Gewalt. Ein Reitter scherte aus der Linie aus und näherte sich der Taverne. "Dragooner-Lieutenant McAtrus, Sir..." sprach er zackig und salutierte in Richtung von Ethans Kopf. Dieser trat nun völlig aus der Tür heraus, er näherte sich MxAtrus und streichelte über den Kopf seines Tieres, das ihn mit freundlichen Augen musterte. "Pünktlich auf die Minute, Lieutenant, Pünktlich auf die Minute..." Er zeigte auf die Meute die, nun nachdem sie gemerkt hatte das die Reiter sie nicht angreifen wollten, wieder angefangen hatte sich zu formieren und sich einige Meter nach vorne zu schieben. "Also, es sieht wie folgt aus, wir haben da drinnen einen "Gast" und die Menge will ihn uns wegnehmen..." Mcatrus nickte und zügelte sein Pferd. "Oui, Mon Général, wir werden uns darum kümmern..." Ethan nickte dankbar und der Kürrasier wendete sein Pferd ihn Richtung der Menge. Er holte eine Flüstertüte aus seiner Tasche. "IHM NAHMEN DER TELERISCHEN GARDETRUPPEN, BITTE VERLASSEN SIE DAS GELÄNDE VOR DER TAVERNE..." brüllte er. Ein Raunen ging durch die Menge und sofort skandierte sie wieder: "GEBT IHN UNS, GEBT IHN UNS: ER IST TOT, TOT, TOT..." Fragend guckte McAtrus Ethan an und dieser schüttelte mit dem Kopf. "NEIN, HIER IST NIEMAND TOT... NOCH NCIHT. SOLLTEN SIE DEN VORPLATZ NICHT BINNEN 30 SEKUNDEN... Er wurde harsch von der Seite unterbrochen und drehte den Kopf.
Aus einer Seitengasse, versteckt zwischen einem Marktstand und einem umgestürzten Karren, strömten Soldaten. Sie hasteten auf die Strasse, keuschend und stöhnend, angeführt von einem dicken Offizier. Ihre Wappenröcke zeigten das Stadtwappen von Mühlberg und sie bauten sich grimmig zwischen den Reitern und der Meute auf. Ihre Hände umklammerten Äxte, Messer, Schwerter und Hellebarden. Die Menge jubelte, endlich, endlich war die Justiz dar. Sie würden ihnen helfen Gerechtigkeit zu bekommen.
Der Offizier trat vor: "WAS IST HIER LOS..." brüllte er Lautstark die Menge an und Finger und Arme wurden gegen die Kürassier und in Richtung der Taverne gereckt. "GERAUBT, GETÖTET, ERMORDET.." viele Begriffe segelten dem städtischen Offizier um die Ohren und er drehte sich wütend zu Ethan und McAtrus um. "Stimmt das...?" bellte er und Ethan schüttelte den Kopf. "Nein, das ist nicht..." wollte er gerade sagen, da übertönten die Schreie der Meute ihn. "Lügner, MÖRDER..." skandierten sie und McAtrus hob seine Flüstertüte. "VERLASSEN SIE...", Ethan und der Offizier versuchten über den Krach zu reden.

Mit einem lauten krachen Ging die Tavernentür auf und der rundliche Körper des Arztes schob sich aus dem Rahmen. "JETZT IS HIR ABA MAL JENUCH...." brüllte er auf die Strasse und marschierte schnurstracks zu Ethan und dem Offizier. Sein Wams und die Hose waren Blutbesudelt und er hielt ein Teil des Schlauches und das Skalpell in den Händen. Ein Mann trat aus der Menge hervor und zeigte mit dem Finger auf den Arzt: "DAS IST EIN..."
"SCHNAUZE, DU DREKIHE SACKJESICHT..." keifte der Arzt in seine Richtung und der Mann senkte beschmähend den Kopf.
"HÖRENS MAL ZU, MESTAS. ICK HAB DA DRINNEN NEN PAAR SEHR DELIKATE SACHEN RUMZULIEJEND.... zischte er alle Personen auf dem Platz an. "UND ICK KANN HIER NET ARBEITEN WENN ES KEENE RUHE JIBT..." brüllte er weiter und verkrampfte seine Hände zu Fausten. "Aber.." der Offizier trat vor. Der Arzt schlug im mit dem Schlauch ins Gesicht. "KEEEN ABA. ALSO. FRESSE JETZT HIER. JEDER VON EUCH..." Er blickte die Menge böse an. "MEENETWEGEN SKANDIERT HIER; ABA MACHT DIT LESE, KRUZIFIX NOCH MAL. WAS IS DAT DENN HER VONE SCHEEßE.." Er drehte sich zu Ethan. "IHR.... MITKOMMEN..." befahl er harsch weiter und marschierte wieder zu Tavernentür. Bevor er in der Taverne verschwand, drehte er sich noch mal auf die Straße. "HÖR ICK NOCH ENNEN MUCKS; DANN SCHLACH ICK DEMJENIGEN DIE RÜBE IN, IS DAT KLAR..." Er reckte drohend den Finger und ein kollektives Nicken war die Folge.
Eine Totenstille breitet sich vor der Taverne aus...